Ausweitung Jobticket – GRÜNE halten Verdoppelung der bisherigen Nutzerquote auf 10 Prozent für möglich

(2016-46) „Die Abschaffung des bisherigen Ungleichbehandlung der Landesbediensteten beim Jobticket war überfällig“, begrüßt Katja Meier, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, den gestrigen Kabinettsbeschluss, die flächendeckende Einführung des Jobtickets mit einem Arbeitgeberzuschuss für die Bediensteten des Freistaates Sachsen einzuführen.

„Das Interesse am Jobticket ist längst noch nicht ausgeschöpft. Hier ist noch jede Menge Luft nach oben“, ist sich Meier sicher.
„Ich erwarte jetzt von der Staatsregierung eine Offensive, um das Jobticketangebot unter den Landesbediensteten in ganz Sachsen bekannter zu machen. Ziel sollte mindestens eine Verdopplung der aktuellen Nutzerzahlen auf zehn Prozent sein.“

„Seit mehr als fünf Jahren haben wir GRÜNEN uns dafür eingesetzt, dass allen Landesbediensteten ein Jobticket mit Arbeitgeberanteil für nur noch 80 Prozent der Kosten angeboten werden. Diese Möglichkeit  hatten bislang nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums und die Landesbediensteten im Gebiet des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO)“, bemängelt die Abgeordnete.

„Alle anderen Beschäftigten in West- und Ostsachsen sowie dem Leipziger Raum mussten bisher 90 Prozent der Kosten bezahlen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vogtland (Verkehrsverbund VV) hatten bis vor kurzem überhaupt keine Option auf ein Jobticket. Die Nutzerzahlen sprachen deshalb auch eine klare Sprache:
Ende des Jahres 2014 nutzten nur ca. 5.500 der insgesamt etwa 102.300 Landesbediensteten des Freistaats ein Jobticket. Das waren lediglich 5,4 Prozent.“

Aktuelle Zahlen für das Jahr 2015 liegen noch nicht vor. Die Abgeordnete Katja Meier hat dazu eine Kleine Anfrage gestellt.

» Antwort von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf die Kleine Anfrage der ehemaligen Abgeordneten Eva Jähnigen (GRÜNE) ‚Sinkende Finanzmittel für Jobtickets und aktuelle Bevorzugung von Dresdner Landesbediensteten und Beschäftigten des SMWA gegenüber aller anderen Landesbediensteten‘ (Drs 6/942)
 
» Kleine Anfrage Katja Meier (GRÜNE), Antwortfrist: 23.02.2016
„Entwicklung der Annahmezahlen der Jobtickets für Landesbedienstete des Freistaates Sachsen“ (Drs 6/3983)

Hintergrund:
Jobtickets sind Monatskarten für Bus und Bahn, die von den Firmen mitfinanziert werden und daher für deren Angestellte günstiger sind. Aufgrund der großen Anzahl der Beschäftigten gewähren die Verkehrsverbünde einen zusätzlichen Preisnachlass.
Die Situation im Freistaat Sachsen war … laut Stellungnahme der Staatsregierung zum GRÜNEN-Antrag „Jobtickets“ höchst unterschiedlich: Rahmenverträge bestanden mit folgenden Verkehrsunternehmen/Verkehrsverbünden: Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV), Verkehrsverbund Mittelsachen (VMS), Verkehrsverbund Oberlausitz – Niederschlesien (ZVON), Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und Deutsche Bahn AG (DB). Kein Rahmenvertrag des Freistaates Sachsen bestand bislang mit dem Verkehrsverbund Vogtland (VVV), obwohl dort Jobtickets angeboten werden. Den Arbeitgeberanteil von zehn Prozent für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabhängig von ihrem Wohnsitz zahlte bislang lediglich das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA).

» Stellungnahme der Staatsregierung zum GRÜNEN-Antrag „Gleichberechtigter Zugang zu Jobtickets für Landesbedienstete des Freistaates in allen Regionen Sachsens“ (Drs 6/202)

Verwandte Artikel